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MAE 323 von Mod ena Avio Engines
Paolos SW 7
Pacto Atessandrini ist ein Genie. Aber euch leicht verrückt — was man sein muss, wenn man
fast im Alteingang ein neues Flugzeugtriebwerk entwickelt und in die Luft bringt.
Und was für einst einen DreizyUnder-Vierta kt-Sternmotor für leichte und ultraleichte Flugzeuge
`WEnn Leidenschaft Minn
ichlaffhPneinAllmsendrini mii
denn ersieh reattrlebwerk,
montiert in einem ICP Amigo,
it seinem Bruder Aletundro grün-
dete Paola Alessandrin] kn Jahr 2009
die Firma Modem Aule Engines
(www.ntoclena.anornenes_com), nachdem bei.
de phrclarkg international erfolgteich mit der
iirma. ART Engineering Jrn Motorsport INig
wikren, Die Leidenschaft Mrs Fliegenlee Pen•
re vOn Seinen Vater, einem italienisehen Mili.
tärrilMen. Vor sieben Jahren setzte sieh ifez be.
te.5ietle MCIMPrliballel dis Ziel. dn Flugzeug-
triel:m:1k. ahne Kompromisse zu schaffen, Die
Anpassung eines Automotors kam nicht in
Frage- Dennoch nutzte Alessandrini seine Er.
fahrangen ilus der Renniet atorentechnlik und
sähe Komakle zu Spezialisten_
Die llypeollezeichramg MAE 323 heinbohet
acheln die wichlipial Motordatc.nAa geht fOr
die Anzahl er Zylinder, .23. filz 231:le Kubik,
mildmeter Hubnum. Ungewähnlich für ebnen
modernen algzeugrnolor ist nicht nur die
82 vrvreinngeernagazin.tle 102309
Aluirahl der Zylinder, senklern auch deren Alk-
DAME%in Stcrorarrn — ea-$ die Vibrationen mi-
nimiert: Dir Elmegung de pektiven., kelbenä
wird durch die Bewegung der zwei Aflakeen.
Kolben kompensiert. Die Zitndfulge ist 1-3-2.
Trockensumf (KIunierung. drei Odrücklauf-
prumpen und drei Wasserpumpen machen eiDE
Montage in jeder Position Inhglich; zwei Zylin-
der nach oben und einer nach unten oder einer
nach eben und zwei nach unten_ Dik,i erlaubt
auch den Einsatz in Hubschraubern oder Kong-
Ilugrnauhinen.
Schlüsselzahl 3: Drei Zündkamm sind WI je.
den Zylinder zuständig. Lin Normalbetrieb
beim entweder eine zenteait oder die beiden
seidla postumkrim Kerzen. Zmeitler Wirt
Alessandrini auf: ...Eine zentrale Kerze zündet
Gerneinserner Hubzapfen für ulie Pleieel: das Gemisch genauso gut yile zwei seidichente
Dir Kmbete elle Ist dadurdi sehr kurz., der hat das im pnklischen Test auch positiv über-
getairrisc Motor somit aua raseht_e
Schlüsselzahl 2: Der MAE 323 hat zwei Ein-
und zwei- und Auslassventile, Doppelzündung
und zwei unabhängige Einspritzsysteme, die
aus zwei Benzinpumpen und je zwei Einspritz-
düsen pro Zylinder bestehen. Im Normalbetrieb
arbeiten beide Einspritzdüsen simultan. Versagt
eine Düse, übernimmt die benachbarte die vol-
le Leistung.
Zwei unabhängige Systeme zur Motorüber-
wachung registrieren zudem alle Motordaten.
Auf dem Display im Cockpit sind nicht nur die
aktuellen, sondern bei Bedarf auch frühere Da-
ten abrufbar.
Trotz Sternmotor-Bauart wirkt der MAE 323
ziemlich kompakt. Lang ist er sowieso nicht: Die
drei Pleuel sind auf einem gemeinsamen Hub-
zapfen gelagert; das hält die Kurbelwelle kurz.
Nach einer Entwicklungs-
zeit von sechs Jahren
und mehr als 700
Stunden auf dem
Prüfstand wurde
der Motor vori-
gen Sommer in
einem Amigo
des italienischen
UL-Herstellers ICP
montiert. Die Daten, die
man mit diesem Versuchsträger
gewann, ermutigen den Vater
des MAE 323: »Mein Stern hat
meine Erwartungen erfüllt und so-
gar übertroffen. Der Motor vibriert
fast überhaupt nicht, hat ein riesiges Dreh-
moment bei einem sehr flachen Verlauf und
einen Verbrauch von nur 274 Gramm pro Kilo-
wattstunde, Dies bedeutet, dass der Amigo
mit knapp 20 Litern in der Stunde auskommt,
wobei im Horizontalflug die Drosselklappe
nur 15 Prozent geöffnet ist. Ms einziges Pro-
blem hat sich bei den Flügen die hohe Leistung
des Testmotors erwiesen, die den betagten Ami-
ga sehr schnell an seine konstruktiven Grenzen
bringt.«
Normalerweise wird dieses Muster von einem
Rotax 912 mit 80 oder 100 PS angetrieben. Mit
Alessandrinis Sternmotor ist das UL eindeutig
übermotorisiert Im Steigflugbrauches nicht mal
Vollgas, damit die Variometer-Nadel am An-
schlag steht. Sein höchstes Drehmoment von
Modern und
komplez Der
150-PS-Motor
hat vier Ven-
tile und drei
Zündkerzen
pro Zylinder,
Einspritzung,
Getriebe, Was-
serkühlung ...
Einbau in
jeder Lage:
Durch die Tro-
ckenstumpf-
schmierung ist
auch Kunst-
flug möglich
230 New-
tonmeter ent-
facht das 150-
PS-Triebwerk
bei 3000 Um-
drehungen pro
Minute; bei
4500 sind es noch
215 Newtonmeter,
Derjetzige Testmo-
tor soll mit mehreren
Änderungen in Serie
gehen, Dazu gehören
um 90 Grad gedrehte
Zylinderköpfe, sodass die
Auslassseite vorn liegt. Der
darin zum Einsatz kommende Ventiltrieb wird
kompakter sein; die Einbauhöhe des Motors
nimmt dadurch ab. Bei dieser Version werden
auch die in Zukunft gleich langen Auspuff-
krümmer besser vom Fahrtwind gekühlt. Dank
leichter Legierungen will MAE das Gewicht um
15 Kilogramm senken. Zurzeit wiegt der Motor
trocken 82 Kilo, nass 95.
Drei Beulen:
Ein neuer
Ventiltrieb
soll die Ein-
bauhöhe
des MAE 323
reduzieren.
Dann passt
der Stern-
motor besser
unter eine
normale Ver-
kleidung
Künftig soll es den MAE 323 in drei Versionen
geben:
II mit 130 PS bei 4500 U/min
▪ mit 150 PS bei 5500 U/min
• mit 180 P5 bei 5500 U/min.
Für alle drei Motoren wird das gleiche Ge-
wicht genannt. Die beiden stärkeren unter-
scheiden sich lediglich durch verschiedene No-
ckenwellen und Einstellungen der Steuergeräte.
Das von Modena Avio Engines selbst entwi-
ckelte Getriebe reduziert die Drehzahl im Ver-
hältnis 1,91:1. Unter dem Spinner sitzt eine hy-
draulische Verstellpropeller-Nabe von Quinti
Avio, die einen dreiblättrigen Warp-Drive-Prop
mit 1,83 Meter Durchmesser antreibt. Der Go-
verner stammt von MT.
Wetterbedingt müssen wir uns während des
Besuchs in Modena mit einem Probelauf am Bo-
den zufrieden geben. Dabei springt der Motor be-
reitwillig an. Danach stellt sich eine stabile Min-
destdrehzahl ein. Sehr angenehm: der tiefe Ton.
Ob er das Triebwerk zertifizieren will, weiß
Paolo Alessandrini noch nicht. Nach Gesprä-
chen mit interessierten Flugzeugherstellern hofft
er eine Entscheidung treffen zu können.
Als passionierter Motorenbauer kann der
52-Jährige noch stundenlang mit italienischem
Temperament über den MAlI 323 sprechen, Sei-
ne Liebe zum Detail ist offenkundig: Bei diesem
Motor werden nur wenige Schlauchschellen be-
nutzt. An vielen Verbindungen des Kraftstoff-
systems, Kühlwasser- und Ölkreislaufs findet
man die neuesten Schnellverschlüsse aus der
Rennsporttechnik. Typisch für die Automobil-
sport-Vergangenheit des Konstrukteurs ist auch
das Löschsystem, mit dem sich vom Cockpit aus
Feuer im Motorraum und in den Flügeln des
Erprobungsträgers bekämpfen lässt
Bei so viel Detailversessenheit und aufwendi-
gen technischen Lösungen kann man kein Son-
derangebot erwarten. Alessandrini: »Ich hoffe,
mit 25 000 Euro ist man dabei.« Kompromiss-
losigkeit hat eben ihren Preis. Marino Boric
1/2009 www.fliegermagazin.de 83