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Technik im Einsatz 14 motorsport-guide
Pumpentechnik
Rennsporttechnik geht in die Luft
Die amerikanische Bittet-Pump zeigt, dass Produkte aus der Automobil-Renntechnik auch für die Luftfahrt interessant sind.
Text: Marino Boric
Howard Stewart, Erfinder aus
North-Carolina, hat eine Treib-
stoffpumpe patentieren lassen, die
sich schon über 9000 mal in Rennmotoren
für Autos und Boote bewährt hat. Mittler-
weile kommt die rein mechanische Pumpe
auch in einem Bereich zum Einsatz, in dem
in großem Maße elektrische Treibstoffpum-
pen Verwendung finden.
Die Pumpeneinheit wiegt 350 g, das Ge-
häuse besteht aus gefrästem und anodisier-
tem Aluminium, die Innenkomponenten
überwiegend aus Edelstahl. »Diese Pumpe
hat bei einem Hub der Betätigungsnocke
von 5,5 mm und 5000 U/min eine maxi-
male Förderleistung von 1700 1 pro Stunde
bewiesen. Um sie in Gang zu setzen, sind
nur 12 kg Anpressdruck notwendig, andere
Membranpumpen benötigen bis zu 50
kg und liefern dabei 70 Prozent
niedrigeren Treibstoffdruck«,
erläutert Stewart.
Kern der mecha-
nischen Pumpe,
die keine Ein-
und Auslassven-
tile besitzt, ist ein sich hin- und herbewe-
gender Kolben, gepaart mit einem geschickt
gelösten 0-Ring-Mechanismus. Verglichen
mit älteren Lösungen aus Membranen und
Ventilen erreicht diese Pumpe nach Aussage
des Herstellers wesentlich schneller den
erforderlichen Druck. Zudem passt sie sich
permanent der benötigten Fördermenge an,
relativ unabhängig von der Motordrehzahl.
Wenn der erforderliche Druck erreicht ist,
raubt diese Pumpe dem Motor keine Ener-
gie mehr, da der Betätigungsstift der Pumpe
die Antriebsnocke des Motors nicht mehr
berührt.
»Meine Pumpe arbeitet mit allen bekannten
Treibstoffen, erwärmt das Medium kaum
und ist dank der Selbstregelung der Förder-
menge ideal für Einspritzanlagen geeignet«,
hebt Stewart hervor. »Auch bei abgestelltem
Motor behält die Pumpe den Systemdruck
bei, was einen problemlosen Startvorgang
bei Motoren mit Einspritzanlagen ermög-
licht. Die Pumpe lief im Dauertest bei 2600
U/min des Motors 2400 Stunden ohne
jeglichen Verschleiß.« Durch den Austausch
von nur zwei Federn im Inneren wird
aus der Niederdruck-Treibstoffpumpe für
Vergaser-Motoren (0,3 bar Arbeitsdruck)
eine Hochdruckpumpe für Einspritzanlagen
(2,5 bis 4 bar).
Über
90 Pro-
zent aller
Ultraleicht-
Flugzeuge
werden an-
getrieben durch
den Rotax 912-Motor
(Vierzylinder-Viertakt-Boxer)
mit Leistungen von 80 bis 100 PS
als Saugvariante und 115 PS mit Tur-
boaufladung. Die mechanische Membra-
nenpumpe des Rotax, noch aus dem alten
Käfer bekannt, ist nicht in der Lage, den
für moderne Einspritzanlagen erforderli-
chen Druck von 3 bis 4 bar zu liefern. Viele
Tuner, die diesen Motor oder ähnliche mit
einer Einspritzanlage ausstatten wollen,
müssen deshalb mehr oder weniger zuver-
lässige elektrische Pumpen einbauen. Aus
Sicherheitsgründen werden diese Pumpen
üblicherweise paarweise betrieben und
überfordern dann häufig das elektrische
System des Flugzeugs.
Hier sah die US-amerikanische Firma
Billet-Pump Einsatzmöglichkeiten für die
Technik von Stewart und übernahm den
Vertrieb im Luftfahrtbereich. Sie adaptierte
die Anschlüsse so, dass der problemlose
Austausch der Originalpumpen für eine
Vielzahl nicht zertifizierter Luftfahrtmo-
toren möglich ist. Für den Durchbruch im
Luftfahrtbereich benötigt die Pumpe aller-
dings die gesetzliche Zertifizierung jedes
Luftfahrtmotoren-Lieferanten, sonst ist eine
Verwendung nur bei Eigenbauten möglich,
wo jeder Erbauer einen »eigenen« Motor für
sein Experimentalflugzeug verwendet.
Möglicherweise gelingt Billet-Pump in
den nächsten Monaten der Sprung in die
Luftfahrt, nachdem die Pumpe auf einer
Luftfahrtmesse in Florida das Interesse von
Luftfahrtmotorenherstellern fand. Weitere
Einsatzbereiche zeichnen sich aufgrund der
regen Nachfrage im Austausch von elekt-
rischen Pumpen in älteren Uffbinentrieb-
werken und in Turboprops ab. Der Preis der
Pumpe beträgt in den USA derzeit 368 $
(mit dem passenden Druckregler 396 $).
Bittet Pump, 11800 Salem Warren Road,
Salem, OH 44460, Tel. +1 877-267-2424
corbiair@aol.com, www.bitletpump.com
Rein und raus Durch den niedrigen System-
widerstand soll die Pumpe von Howard Stewart
mit geringem Verschleiß arbeiten