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Motoren II
5etiliCe
Sadler Radial Engine R1765U
Neuer alter Stern am UL-Himmel
Ein Motor, der die UL-Flieger mit Retro-Träu-
men bestimmt erfreuen wird, geht in Produk-
tion. Es handelt sich ursprünglich um einen
amerikanischen Motor, der früher öfter auf
Messen in den USA zu sehen war, aber nie
richtig zum Laufen kam. Bald soll er in größe-
ren Mengen aus China erhältlich sein.
Text Marino Boric
Fotos: Marino Boric, Cheninin Industrial
Aufmerksamen Besuchern der Sun 'n
Fun in Florida fiel der direkt angetrie-
bene Sadler Sternmotor schon Ende des
vergangenen Jahrhunderts auf. Doch
vor ungefähr acht Jahren verschwand
der luftgekühlte Sechs-Zylinder 65 PS
Motor von der Bildfläche. Was war
geschehen? Mitte der Achtziger Jahre
entwickelte und baute Bill Sadler den
Antrieb zusammen mit Bill Gewald,
der den zuerst 45 PS starken Motor auf
65 PS brachte. Insgesamt baute man da-
mals 43 Motoren, die bis 1999 getestet
und geflogen wurden.
Als Bill Gewald im Jahre 2000
aus gesundheitlichen Gründen den
Großserienproduktionsstart unterbrach,
verschwand der Motor gänzlich. Erst
jetzt tauchte dieser Sternmotor am
anderen Ende der Welt, bei der Firma
Shanghai Chen Industrial Company in
China, wieder auf. Die Neuauflage des
Motors wird demnächst auf den Messen
in den USA präsentiert, wo der Vertrieb
schon in vollem Aufbau ist. Das gilt
auch für Australien. In Europa hat man
noch keinen Vertriebspartner, aber nach
Angaben der Firma wird mit mehreren
Parteien zurzeit verhandelt.
Auf den Bildern, die wir vom heutigen
Produzenten aus China bekamen, un-
terscheidet sich äußerlich nichts vom
ursprünglichen amerikanischen Motor,
der mit überdurchschnittlich großer
Detailverliebtheit sehr ansprechend
aussah. Das neu angebotene Triebwerk
heißt jetzt „Sadler-Sternmotor" mit
der umständlichen Bezeichnung
„R1765U". Dahinter verbirgt sich ver-
mutlich die Abkürzung für Radial-Stern
(R), 1721 ccm Hubraum (17) und 65 PS
(65) als maximale Leistung des Motors.
Die Startleistung beträgt 62 PS bei 2850
U/min, die Dauerleistung 58,5 PS. Das
Trockengewicht des Motors gibt die
Firma mit 49 Kilo an. Dazu
kann man allerdings als
Option auch den Starter
und Generator haben
(zuzüglich 8 Kilo). Das
nötige Öl schlägt mit
weiteren 3,48 Kilo zu
Buche.
Interessant an diesem
Motor sind seine Stahlguss-Zylinder
die aus luftgekühlten Großserien-
VW-Motoren stammen. Beim Sadler
Sternmotor werden den VW-Zylindern
die unteren Kühlrippen abgedreht, so
dass die Zylinder ziemlich weit in das
Motorgehäuse hineinragen. Das soll
eine Überflutung der unteren Zylinder
beim Betrieb und Abstellen des Motors
verhindern. Durch diese Maßnahme
wird der Motor außerdem sehr kom-
pakt. So beträgt, horizontal gemessen,
die maximale Breite 54,2 cm und die
maximale Tiefe vom Motorträger bis
zum Abgaskrümmer 56 cm.
Zu den Einbaumaßen muss man
wohl den Ölsammelbehälter des
Trockensumpfmotors dazurech-
nen, der tiefer als die zwei untersten
Zylinder angebracht werden muss.
In ihn führen zwei Rückleitungen
von den unteren Zylinderköpfen und
eine vom Kurbelgehäuse. In den
Aluminiumzylinderköpfen befinden
sich jeweils zwei Zündkerzen. Der
Motor besitzt eine doppelte, kontakt-
lose Zündung von Mallory. Die Firma
gibt einen Verbrauch von 15,5 Litern
pro Stunde bei 90 Prozent der maxi-
malen Leistung an. Bei 75 Prozent
der Leistung fließen durch den einzi-
gen Vergaser, der sich zentral an der
Rückseite des Motors befindet, 12,9
Liter pro Stunde.
Trotz mehrfachen Nachfragens konnten
wir den Preis des Motors für Europa
nicht in Erfahrung
bringen.
In den USA soll
der Sadler-Motor 12000 US-Dollar
kosten und mit einem 126 cm langen
Zweiblatt-Holzpropeller gut arbeiten
können. Die Garantie auf den Motor
beträgt ein Jahr oder 300 Motorstunden.
In den nächsten sechs Monaten möchte
die Firma zudem einen Sechszylinder-
Sternmotor mit 2600 ccm Hubraum
auf den Markt bringen, der 115 PS bei
3000 Motorumdrehungen leisten soll.
In Zukunft sollen weitere Ausbaustufen
bis 300 PS Leistung dazukommen.
Mehr:
www.chenindustrial.com